Wie alles begann
Angefangen hat alles mit einem Workshop im Jahr 2000 in der JUBI Neetze. Unter der Leitung von Profi-Regisseur Peter Andersonn erarbeiteten die Jugendlichen der Gruppe im Laufe der Jahre diverse Produktionen bis zur Bühnenreife und spielten sie dem begeisterten Publikum vor:
2000 "Dead End Street" ein eigenes Stück über das Leben der Straßenkinder in Rio de Janeiro
2001 "Abgedreht" von Undine Andersonn
2002 "Was heißt hier Liebe" von der "Roten Grütze"
2003 die Eigenproduktion "Begegnungen"
2004 das experimentelle Stück "Mir ist, als wär' mein Kopf ein Bienenkorb"
"Dead End Street"
Am 6. Dezember 2000 schrieb die "Elbmarschpost":
Jugendtheaterprojekt sehr erfolgreich
Fast 200 Zuschauer folgten der Einladung des Samtgemeindejugendringes und der evangelischen Jugend Dahlenburgs am 16. November ins Schützenhaus zum Jugendtheaterstück: "Dead End Street - am Ende der Straße".
Fast über das ganze Jahr 2000 haben die Jugendlichen, alle aus unserer Region, unter Anleitung von Theaterprofis und Regisseur Peter Andersonn das Stück selber geschrieben und inszeniert. Die Geschichte handelt von Jugendlichen in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro. Von Todesschwadronen bedroht, sich mühsam durch Verkauf von Postkarten und selbstgebastelten Papierblumen ernährend, versuchen sie doch, gegen alle Widerstände Solidarität untereinander zu leben. Musikalische Einblendungen ( u.a. Lieder von den Stones, den Animals, Joachim Witt) gab es ebenso wie dramaturgisch hervorragend durchgeführte Szenenwechsel. Das Bühnenbild beeindruckend: kaum im Schützenhaus eingetreten, tauchte man in die Atmosphäre der Slums einer Südamerikanischen Großstadt ein. Die Spielfläche mitten im Raum, von den Zuschauern u-förmig umgeben.
Lang anhaltender Applaus war der verdiente Lohn für die jungen Schauspieler und ihren Regisseur. Es war die letzte von fünf Vorstellungen im Landkreis. Darum gab es am Ende von Uwe Nehring, Leiter der evangelischen Jugendbildungsstätte Neetze, die die Trägerschaft für das Projekt hatte, auch Worte des Dankes an Regisseur Andersonn und den Sponsor, der, ohne genannt werden zu wollen, unter den Zuschauern in Dahlenburg war, und ohne dessen finanzielle Hilfe ein solches Projekt nicht möglich gewesen wäre.
"Es war schön in Dahlenburg vor solch tollem Publikum zu spielen", sagte Peter Andersonn, der selbst viel mehr Zeit in das Projekt investiert hat, als ursprünglich geplant, nach der Vorstellung. Sollte es ein neues Theaterprojekt geben, kommen wir gerne wieder nach Dahlenburg. ...
Danken möchte ich an dieser Stelle auch der Samtgemeinde Dahlenburg, die das Schützenhaus dem Samtgemeindejugendring dafür kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Da der Eintritt dadurch frei war, wurde am Ende kräftig für ein Projekt, das Straßenkindern in Brasilien hilft, über 1100,- DM gespendet.
Premierenbericht in der Landeszeitung vom 13./14.10.2001
"Was heißt hier Liebe?"
Am 19. Juni 2002 schrieb die "Elbmarschpost":
Jugendtheatergruppe "Die Traumfänger" überbot sich selbst
Gelungene Premiere von "Was heißt hier Liebe?"
Dahlenburg. Bereits zum dritten Mal probten Peter und Undine Andersonn vom "theater musentümpel" mit Jugendlichen im Alter von 16 bis 23 Jahren ein Theaterstück ein.
Zur Premiere im Dahlenburger Schützenhaus kamen viele erwartungsvolle Besucher - und sie wurden nicht enttäuscht. ... Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Liebesgeschichte von Paul und Paula. Beide mögen sich, keiner wagt so recht den ersten Schritt, doch irgendwie kommt man sich näher. So wie es wirklich ist, zeigten sie ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Empörung und ihre Angst vor dem ersten Mal...
Die jungen Menschen zeigten,...wie es auf jedem Schulhof zugehen kann. Auch das Unverständnis der Eltern wird so realistisch dargestellt, dass sich manch ein Elternpaar darin wiederfindet. Homosexualität findet ebenso wie Aids und Verhütung seinen Platz in diesem Stück. Aber es sollte nicht zu viel verraten werden, denn das Jugendtheaterstück "Was heißt hier Liebe?" kann von Schulen und Jugendgruppen gebucht werden. ...Das Stück kann als realistische Aufklärung ohne wenn und aber angesehen werden, und da es von jungen Leuten - übrigens ganz professionell - gespielt wird, wirkt es sehr authentisch und wirklichkeitsnah.
Das Stück "Was heißt hier Liebe" ist ein berühmtes Stück aus der Feder des "Theater Rote Grütze" aus den siebziger Jahren. Und es ist nach wie vor das beste Stück zum Thema Liebe und Sexualität. In über 200 Stunden Probezeit haben Farina Zielke, Annika Fröhling, Laszlo Schläfke, Julia Bomke, Annika Jäger, David Wortmann, Vanessa Waterstradt, Hannah Tietze und Benny Grätsch mit Undine und Peter Andersonn das Stück eingeübt. Es entstand in Zusammenarbeit mit der JUBI Neetze, Leitung Uwe Nehring, und wurde - wie die Theaterstücke in den vergangenen zwei Jahren auch - gesponsert von einer privaten Stiftung. Für die untermalende Licht- und Tontechnik zeichnet Nils Grätsch verantwortlich. Uwe Nehring ließ es sich dann auch nicht nehmen, den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern für ihren Einsatz zu danken und sie mit einem Blumenstrauß zu belohnen, immerhin haben sie für dieses Theaterstück viele Stunden ihrer Freizeit geopfert. Aber der Erfolg, den sie mit diesem Stück haben, entschädigt sie dafür...
"Begegnungen"
Am 01. Oktober 2003 schrieb die "Elbmarschpost":
"Begegnungen" - Premiere in der Elbtalgrundschule
Neetze. Die Jugendtheatergruppe der JUBI Neetze präsentiert auch dieses Jahr wieder als Abschluss ihres halbjährigen Workshops eine Inszenierung des Profi-Regisseurs Peter Andersonn. Die Premiere (und gleichzeitig einzige Aufführung) "Begegnungen" findet am Sonntag.... statt. Die etwa 75-minütige Aufführung zeigt eine spannende Mischung von bunten Begegnungen jeder Art. Von der Kindheit bis ins Alter. Ein Potpourri aus 33 Bildern mit hellen und dunklen, schnellen und langsamen, groben und zarten Tönen. Manchmal überraschend, stimmt das Stück hier und da auch etwas nachdenklich. Die zum Teil vorkommende Improvisation rundet die Einmaligkeit des Stückes ab. Die Theatergruppe der JUBI Neetze unter der Leitung von Peter Andersonn (Regisseur) und seiner Frau Undine, sowie Benjamin Grätsch (Assistent) besteht aus ca. 20 jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren und hat seit Juni dieses Jahres in fünf Wochenendkursen und einem viertägigen Abschlussworkshop an dem Stück gearbeitet und dabei das Medium des Theaters als Ort künstlerischen Ausdrucks und sozialen Lernens, als Raum für das persönliche Wachstum erfahren. Die Arbeit ist als Jahresprojekt in das Bildungskonzept der Evangelischen Jugendbildungs- und Freizeitstätte (JUBI) Neetze unter der Leitung von Uwe Nehring eingebunden und im wesentlichen von einem privaten Sponsor finanziert.
"Mir ist, als wär' mein Kopf ein Bienenkorb..."
Am 15. Oktober 2004 schrieb die "Elbmarschpost":
"Bienenkorb im Kopf" - Jugendliche beeindrucken mit Theaterstück
Nahrendorf. Jeder ist sich selbst überlassen. Es ist düster. Regungslosigkeit. Dann langsame Bewegung. Scheinbar paradiesische Ruhe, unterbrochen von leisem Kichern. Es schwingt sich zu lautem Gelächter auf und schlägt in cholerisches Geschrei um. Dann kehrt die Ruhe wieder ein, Figuren schreiten durch Räume, Gespräche beginnen. "Ich bin schwanger. Seit wann machst du dir Sorgen? Wo bist du Herzchen?" Wer schon immer einmal in den Kopf eines Jugendlichen schauen wollte, dem gibt ein Theatererlebnis jetzt die Gelegenheit dazu.
"Mir ist, als wär' mein Kopf ein Bienenkorb" heißt das neue Stück der "Kulturbanausen". Die Jugendtheatergruppe der Jugendbildungsstätte Neetze begibt sich auf eine neues Spielfeld für Darsteller und Zuschauer. Es gibt keine Bühne, keinen Zuschauerraum. Das Stück spielt in allen Räumen im Haus der ehemaligen Gaststätte "Zum Bienenkorb" in Nahrendorf. Die Zuschauer können sich zwischen und innerhalb der Szenerie, so wie die 23 jugendlichen Schauspieler, frei bewegen. "Wenn Sie sich darauf einlassen, erfahren Sie, wie Linder und Jugendliche im Inneren sind", verspricht Regisseur Peter Andersonn.
Mehr als 100 Szenen spielen sich während der 60-minütigen Veranstaltung ab. Die meisten davon zeitgleich. Den Beginn der Vorführung begehen Zuschauer und Darsteller noch gemeinsam im zentralen Raum des Hauses. Dann zerstreut sich das Geschehen. Als Zuschauer kann man sich sein Theaterstück dann selber aussuchen. Entweder man läuft der einen oder anderen Figur hinterher und beobachtet, wie sich einzelne Szenen entwickeln, oder man bleibt sitzen und lässt alles an sich vorbeiziehen.
"Ich bin noch ganz irritiert und positiv überrascht, was die Jugendlichen hier fertig gebracht haben", flüstert Jutta Möller. Die Adendorferin hat selbst Kinder und sowohl ihren Nachwuchs als auch sich selbst als Jugendliche in einigen Szenen wiedererkannt. Auch Dieter Grätsch aus Boltersen ist tief beeindruckt. Er findet kaum Worte, um seine Eindrücke zu artikulieren. "Manche spielen hier ihr eigenes Leben. Einiges erinnert mich aber auch an meine Kindheit".
Jeder Jugendliche hat seine Vorstellungen, Träume und Sehnsüchte in die Szenen eingebracht. Mit der eindringlichen Konfrontation jugendlicher Spannungsgefühle wird der Zuschauer unwillkürlich in seine eigene Gefühlswelt gerissen. Wer dieses spielerische Abenteuer wagt, wird ein besonderes Verständnis für Jugendliche erlangen und auch für sich selbst das Kind im eigenen Inneren wieder zum Leben erwecken, so der Regisseur.
Der Workshop wird von der "Aktion Mensch" innerhalb des Programms "5000mal Zukunft" unterstützt...