Das Theater Bleckede im "Haus der Künste" - Rückblick


Wir beide, das Ehepaar Undine und Peter Andersonn, sind zwei Theaterprofis und zogen vor ca. 18 Jahren aus Süddeutschland nach Brackede. Wir suchten für unser neu zu produzierendes Theaterstück zunächst nur einen Probenraum und ein Atelier für unsere künstlerische Arbeit. Mit unseren privaten Mitteln und ohne Subventionen mieteten wir vor Ort auf einem Hof einen ehemaligen Kälberstall und bauten ihn in mehrjähriger Arbeit zu einem kleinen Theater mit 40 Plätzen um.

Im Jahr 2006 konnten wir die erste Premiere mit unserer Jugendtheatergruppe "sternenstaub" mit dem Bibelstück "Abrahams Zelt" feiern. Wir selbst waren mit diesem Stück über zehn lange Jahre in ganz Deutschland getourt und hatten es bis zu diesem Zeitpunkt über dreihundert Mal gespielt. Undine schrieb es für unsere zehn Jugendlichen um, weil wir zu dem Zeitpunkt kein geeignetes Stück für die Gruppe fanden. Es wurde ein großer Erfolg.

Die Jugendarbeit in Form von Theater-Workshops, die wir für fünf Jahre in der Jugendbildungsstätte in Neetze (JUBI) geleistet hatten, konnte nun in den eigenen Räumen erfolgreich fortgeführt werden.

Im selben Jahr wurde die erste Erwachsenentheatergruppe gegründet, ihre erste Premiere war nach zwei Jahren intensiver Ausbildung durch Peter Andersonn eine Szenen-Collage mit dem Titel: "Die ganze Welt ist Bühne". Es folgten ein Jahr später die Inszenierungen "Iphigenie Königskind" von Pauline Mol (Regie Peter Andersonn) und "Honigmond" von Gabriel Barylli, mit Undine Andersonns Debut als Regisseurin. Wegen des großen Interesses an dieser Arbeit startete die zweite Erwachsenengruppe im Februar 2009. Dazu kam mit "Pinguine können keinen Käsekuchen backen" von Ulrich Hub eine erste Produktion für Kinder ab 5 und Erwachsene.

Die sehr positive Resonanz beim Publikum (mittlerweile auch weit über die Region hinaus) machte es uns möglich, das Experiment, ein professionell geführtes Theater mit guten Amateuren in dieser Region zu etablieren, fortzuführen und weiter auszubauen. Die nächsten Ziele waren vor allem, die Ausbildung zu intensivieren und einen anspruchsvollen Spielplan zu gestalten, um allen Schauspielern, die bei uns mitarbeiten, die Möglichkeit zu bieten, sich auf der Bühne zu beweisen und Erfahrungen zu sammeln. Theater mit Menschen aus der Region für Menschen in der Region wurde unser Ziel.

Bis zum Jahr 2016 liefen zwei bis vier Produktionen im Jahr, bei ca. 30 Aufführungen im Jahr. Gespielt wurde an Wochenenden - vorzugsweise Freitag und Samstag: von "Antigone" bis "Love Letters" von Tschechows "Der Bär" und "Ein Heiratsantrag" bis Eigenproduktion: "Die Ballade" oder "Heute wird ein guter Tag". Dann wurde der TheaterStall gekündigt und wir mußten uns auf die Suche nach einer neuen Spielstätte machen. Die letzten zwei Produktionen im alten Haus waren die Szenen-Collage "Zwischen allen Stühlen" und das Senioren-Projekt "Tabula Rasa".

Nach zwei langen Jahren der Suche - bei der uns viele Menschen geholfen und uns unterstützt haben - wurden wir dann endlich fündig. Der Unternehmer Herr Richard Wagner bot uns schließlich das "Haus der Künste" in Bleckede zu Konditionen an, die uns die Fortführung der Theaterarbeit ermöglichten. Und so findet nun der TheaterStall im Theater Bleckede ein neues Zuhause.


Weitere Informationen zu den vergangenen Produktionen können Sie unter den "Früheren Produktionen" finden.