"TABULA RASA"
Ein Theaterprojekt des TheaterStalls mit Senioren 2015/2016

  

  

  

  

  

Es begann mit einem gemeinsamen Projekt in Zusammenarbeit mit Heidi Petermann vom Seniorenbeirat der Stadt Bleckede Anfang 2015. In etwa 30 zweistündigen Treffen lernten die Teilnehmer die Grundlagen der Theaterarbeit kennen. Diese Phase wurde freundlicherweise von privaten Sponsoren unterstützt. Gegen Ende des Jahres mußte die Gruppe sich dann entscheiden, ob sie die gemeinsame Arbeit selbst finanzieren wollte, da die Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat endete.

Das hieß vor allem, sich auf die Bühne zu wagen, um die Gruppe fortführen zu können. Es bedeutete aber auch, der Arbeit eine andere, neue Richtung zu geben. Letztendlich waren vier Mitglieder zu diesem mutigen Schritt bereit, und das Ensemble wurde durch vier erfahrene Mitglieder aus den Reihen des bestehenden Theaterstall-Ensembles ergänzt. Jetzt begann ein ganz neuer Arbeitsabschnitt mit projektbezogenen Proben und ganz neuen Lerninhalten: Textauswahl, Bewegungs-Arbeit mit Musik und Choreografie, außerdem Sprechtraining fürs Mikrofon. An die Stelle der unverbindlichen Auseinandersetzung mit dem Medium Theater und den damit einhergehenden Erkenntnissen über die eigene Persönlichkeit trat nun die zielgerichtete Arbeit an einer Performance für ein wirkliches Publikum. Das Spiel blieb ein Spiel, der Spaß war nach wie vor riesig, aber der Anspruch war gestiegen. Die dramaturgische Entwicklung der Story und die Charaktere der einzelnen Figuren mit ihren Hintergrundgeschichten wurden gemeinsam entwickelt. Sie bilden die unverzichtbare Basis für ein authentisches Spiel. Die einzelnen Szenen wurden , wo erforderlich, sehr genau choreografiert, zum Teil für ein freies Spiel der individuellen Improvisation überlassen.

Das Ergebnis ist jetzt zu besichtigen: ein dynamisches Bewegungstheater für acht Personen in 12 Bildern. Die Szenen werden verbunden durch literarische Texte, die von den Akteuren mit großer Intensität vorgetragen werden. Entstanden ist ein Kaleidoskop des Lebens mit intensiven Bildern, eindringlicher Musik verschiedener Komponisten und einer nachdenklichen Weltsicht, die das Ensemble mit ernsten wie auch heiteren Szenen zu vermitteln sucht. Stilistisch wurden von der Regie viele verschiedene theatrale Mittel eingesetzt, um den Abend so spannend und abwechslungsreich wie möglich zu machen. „Tabula Rasa“ setzt sich mit dem Wesen des Menschen, seinem Verhalten in verschiedenen Phasen der kulturellen Entwicklung auseinander, aber auch mit dem Charakter des Einzelnen, den Stärken und Schwächen des Individuums, seinen Sehnsüchten und Gefühlen, seiner Verzweiflung angesichts der Gewalt in der Welt und seiner trotz allem ungebrochenen Hoffnung.

  

  

  

  

  

  

Es geht um Macht und Liebe, um Gier und Mitleid, um Einsamkeit und Miteinander. Ein elementares Anliegen der Inszenierung ist dabei die Balance zwischen Dramatik und dem liebevoll-ironischen Blick auf das Phänomen „Mensch“. Dieses Kaleidoskop universeller Verhaltensweisen will ebenso unterhalten wie auch den Betrachter zum Nachdenken herausfordern. Die Inszenierung dauert etwa 60 Minuten. Eine anschließende lockere Gesprächsrunde wird nach einer kleinen Pause bei kostenlosen Getränken angeboten.

Es spielen unter der Regie von Peter und Undine Andersonn in der Uraufführung:

Sabine-Marie Kämpfer – Annette Brandt-Menzel – Ulla Krug – Elisabeth Lutz – Friederike Mundt
sowie Winfried de Boer – Michael Friehe – Ahmed Ahnert

Diese Produktion ist, wenn sich alles so entwickelt, wie wir es planen, unsere letzte Premiere im alten Theater-Stall. Am 30. April endet dann eine 14-jährige Zeit des Theaterspielens in diesem Gebäude, in der wir hier künstlerisch zu Hause waren und Sie, liebe Zuschauer, als unsere Gäste begrüßen durften. Wir danken dem Haus für die vielen schönen Stunden, das Lachen und die Tränen, wir denken gern an diese Zeit zurück, mit 20 Premieren, fast 200 Vorstellungen und etwa 7.000 Zuschauern. Unser neues Haus haben wir fest im Blick, aber erst, wenn wir ganz offiziell Grünes Licht auch von den Behörden haben, wollen wir an die Öffentlichkeit gehen. Sie werden es aber rechtzeitig über die Medien erfahren.

Wir hoffen sehr, Sie dann in neuen Räumen wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Nehmen wir gemeinsam Abschied und schauen dann voller Vorfreude in die Zukunft.

Mit herzlichen Grüßen    Ihr TheaterStall – Team.Im April 2016,    Undine und Peter Andersonn


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